Das Jahr 2019 wird uns mit seinen vielen Ereignissen sicherlich in positiver Erinnerung bleiben. Die größten und schönsten Höhepunkte waren:
- 5. „Bozner Ball“
- 60 Jahrfeier der Kompanie
- Fahnenhissung am Hörtenberg
- Andreas Hofer Gedenkfeiern in Bozen
- Jahreshauptversammlung
- Enthüllung des Gedenksteines beim Jubiläumsbaum
- Patrozinium von St. Johann
- Gedenkfeier am Erinnerungskreuz im Ledrotal
- Gemeinsame KO Sitzung der SK Bozen und der SK Innsbruck O-Dorf auf der Höttinger Alm
- Altstadtfest „Zu Gast bei König Laurin“
- Trachten- und Schützenzug zum Oktoberfest
- Schicksal 1939 – Koffer gegen das Vergessen
Heuer fand die 5. Auflage des mittlerweile zur Tradition gewordenen Bozner Balls der Schützenkompanie Bozen in den Sälen des Bozner Kolpinghauses statt. Heuer stand der Ball unter dem Ehrenschutz von Landesrat Florian Mussner. Mit dem feierlichen Einzug der Ballkönigin Tanja Enderle mit den Bozner Schützen wurde der Ball offiziell eröffnet. Es unterhielt das Musikduo „Carreras“, die Weinkost im Josefsaal, eine Kaffeebar mit Kuchenecke sowie ein Discokeller rundeten das Angebot ab. Ein Höhepunkt war wie in den Vorjahren um Mitternacht die Verlosung der Hauptpreise des reich bestückten Glückstopfes im Ballsaal durch die Ballkönigin.
Wie immer war unsere Partnerkompanie aus Innsbruck, die Speckbacher Schützenkompanie Alter Schießstand Innsbruck O-Dorf, mit einer sehr starken Abordnung anwesend. Ebenso stark anwesend war auch die Freiwillige Feuerwehr Bozen mit unserem Schützenkameraden und Feuerwehrkuraten Pater Reinald Romaner in der Mitte. Mit den vielen Schützenabordnungen aus Süd- und Welsch-Tirol kamen noch viele Boznerinnen und Bozner zu denen sich als Ehrengäste Stadt- und Gemeinderäte der Stadt Bozen mit Bürgermeister Renzo Caramaschi gesellten. Es waren gar einige Gäste die sich bereits am Ballende für die 6. Auflage des Bozner Balles am 18. Jänner 2020 vormerkten.Auf dem Tag genau vor 60 Jahren wurde die Schützenkompanie Bozen am 4. Februar 1959 im Petersaal in der Dr. Streitergasse unter dem Vorsitz von Dr. Roland Riz gegründet. Mit einer würdevollen Feier am Abend wurde dieser Gedenktag im Bozner Kolpinghaus gefeiert. Anwesend war die gesamte Kompanie in Tracht. Gäste waren die Bozner Stadt- und Gemeinderäte Luis Walcher, Johanna Ramoser und Stephan Konder sowie der Bürgermeister Renzo Caramaschi. Als Vertreter der Kirche waren Stadtdekan Bernhard Holzer sowie Kanonikus Johannes Noisternigg anwesend. Weiters waren unterstützende Mitglieder, Ehrenmitglieder, Träger der goldenen Ehrennadel sowie geladene Freunde und Bekannte anwesend. Gäste waren auch die Vertreter unserer Partnerkompanien in Nord- und in Welsch-Tirol sowie zahlreiche Vertretungen der Kompanien aus dem Schützenbezirk Bozen mit dem Bezirksmajor Lorenz Puff. Die Festrede hielt der Landekommandant des Süd-Tiroler Schützenbundes Elmar Thaler. Eine interessante Power-Point-Präsentation sowie ein Film dokumentierten die letzten 60 Jahre der Kompanie in geraffter Form. Geehrt konnten 3 Mitglieder aus dem fernen Jahr 1959 werden: Walther Wieser und Hermann Schrott sowie das Gründungsmitglied Karl Stockner. An alle Anwesenden konnte eine Flasche Bozner Magdalener mit eigens gestalteter Erinnerungsetikette verteilt werden. Ein gemeinsames Abendessen schloss diesen Abend ab.
2019 war es wieder so weit. Vom Zeitpunkt der Andres-Hofer-Gedenkfeiern im Februar bis zum Gedenken des Waffenstillstandes zwischen Italien und Österreich-Ungarn am 4. November weht wieder von Bozen aus gut sichtbar unsere Tiroler Fahne beim Bildstock am Schützensteig auf dem Hörtenberg. Eine Gruppe Bozner Schützen brachte die Fahne zu Fuß vom Schützenheim zum Bildstock und hisste die Fahne.
Alle Jahre um den 20. Februar werden in ganz Tirol Gedenkfeiern zu Ehren des Andreas Hofer und seiner Mitstreiter abgehalten. So auch in Bozen. Heuer war der Kirchgang etwas anders als sonst, da der Obstmarkt wegen Bauarbeiten gesperrt war. So marschierten die Bozner Schützen verstärkt durch Grieser Schützen und begleitet von einer Trommelabordnung der Musikkapelle Zwölfmalgreien zuerst wie gewohnt durch die Franziskanergasse aber dann über die Dr. Streitergasse, Rathausplatz, Lauben, Kornplatz und Waltherplatz zum Dom. Den feierlichen Gottesdienst hielt wie immer Domdekan Bernhard Holzer. Anschließend wurde die eigentliche Gedenkfeier vor dem Dom am Pfarrplatz beim Peter Mayr Denkmal abgehalten. Die Festrede hielt der Bozner Stadtrat Luis Walcher. Eine Ehrensalve der Schützen, die gewohnte Kranzniederlegung zu den Klängen des „Guten Kameraden“ sowie das Spielen der Landeshymne beendeten den offiziellen Teil der Feier. Für die musikalische Umrahmung sorgte eine Bläsergruppe der Musikkapelle Zwölfmalgreien. Am Nachmittag war dann eine starke Abordnung von Bozner Schützen bei der Landesgedenkfeier in Meran anwesend.
Alle Jahre um Josefi herum findet die Jahreshauptversammlung der Schützenkompanie Bozen statt. Die feierliche Messfeier in der Franziskanerkirche wurde wie immer von Pater Reinald Romaner, selbst aktives Mitglied der Kompanie, gestaltet. Umrahmt wurde die Messfeier von der Musikkapelle Zwölfmalgreien, die die Schützen auch zum Kolpinghaus begleitete, bevor sie das Josefikonzert heuer auf dem Rathausplatz veranstaltete. Im Josefsaal des Kolpinghauses wurde die Jahreshauptversammlung durch den Hauptmann eröffnet, es folgten die obligate Rück- und Vorschau und die Berichte zu verschiedenen Sachbereichen durch den Kassier, den Zeugwart und den Schießreferenten. Es folgte die feierliche Angelobung von drei neuen Mitgliedern. So konnten heuer die drei Marketenderinnen Julia Brachetti, Luna Moretti und Sophia Zelger den Eid auf das Tiroler Schützenwesen leisten. Im Anschluss folgten die Ehrungen für langjährige Mitgliedschaften. Für jeweils 60 Jahre Mitgliedschaft konnten heuer Karl Stockner, zugleich Gründungsmitglied, sowie Hermann Schrott und Walther Wieser geehrt werden. Für 40 Jahre treue Mitgliedschaft wurde Robert Ogriseg geehrt. Gäste unserer Jahreshauptversammlung waren unsere beiden Partnerkompanien, die Speckbacher Schützenkompanie Alter Schießstand Innsbruck Olympisches Dorf mit einer Fahnenabordnung und die Schützenkompanie „Major G.M. Fedrigoni“ Roveredo, vertreten durch den Hauptmann und gleichzeitig Landeskommandant des Welsch-Tiroler Schützenbundes. Weiters konnten der Nachbarkompanien von Gries und Terlan sowie die Gemeinderäting Johanna Ramoser begrüßt werden. Nach Absingen der Landeshymne klang die Versammlung mit einem gemeinsamen Mittagessen gemütlich aus.
Am 18. April 2009 pflanzte die Schützenkompanie Bozen diesen Jubiläumsbaum anlässlich des Tiroler Gedenkjahres auf dem vor 10 Jahren noch namenlosen Platz an der Ecke Cavour-/Weggensteinstraße. Heute heißt dieser kleine Platz Wilhelmine – Grätzl – von – Kofler – Platz. Da vor 10 Jahren dieser Baum einfach zu klein für eine Erinnerungsplakette war wurde heuer nach 10 Jahren dieser Gedenkstein mit dem Hinweis auf dem Baum aufgestellt und enthüllt. Anwesend waren als Ehrengäste die bereits vor 10 Jahren anwesenden damals Landekommandant Paul Bacher sowie der damalige Vizebürgermeister von Bozen Oswald Ellecosta. Die Festrede hielt der Bozner Stadtrat Luis Walcher. Ein kleiner Umtrunk im nahen Schützenheim in der St. Johanngasse schloss diese Feier ab. (Siehe auch Bericht vom 18. April 2009 zur Pflanzung des Baumes)Am 24. Juni ist Johannistag und da feiert der Stadtteil St. Johann in Bozen das Patrozinium. Nach der heiligen Messe um 8 Uhr, die im St. Johann Kirchlein von Stadtdekan Bernhard Holzer zelebriert wurde, organisierten die Bozner Schützen heuer bereits zum zweiten Mal für die Anwesenden einen Umtrunk. Da ein Glöckner ausgefallen war durfte ein Mitglied der Schützenkompanie Bozen diesen ersetzen und die zweite Glocke läuten. Dabei wurde entdeckt dass die große Glocke als Geschenk der italienischen faschistischen Verwaltung aus dem Jahre 1930 mit dem faschistischen Adler geschmückt ist. Die vorhergehenden Glocken wurden so wie viele andere Glocken in Tirol von der k. u. k. Verwaltung zur Finanzierung auch des Verteidigungskrieges gegen den italienische Aggressor eingezogen.
Auch heuer wurde diese Gedenkfeier am Kreuz zur Erinnerung an die Standschützen im Ledrotal abgehalten. Es war heuer ein etwas kleinerer Kreis von Teilnehmern als in den Vorjahren. Eine Abordnung der SK Bozen und der SK Val de Leder gingen wie immer hinauf auf die Bocca di Trat. Dort teilte sich heuer die Gruppe. Ein Teil ging direkt zum Kreuz während ein zweiter Teil die schwierige Runde hinauf auf dem Gipfel entlang eines Teiles des Frontabschnittes beging. Am Ende trafen sich alle wieder am Kreuz wo wie in den Vorjahren der alte Kranz am Kreuz durch einen neuen Kranz ersetzt wurde. Nach einem gemeinsamen Gebet zur Erinnerung an die Opfer der Standschützen ging es zum Schutzhaus wo ein gemeinsames Mittagessen den offiziellen Teil abschloss und ein Termin für 2020 vereinbart werden konnte. Am Ende folgte noch eine Einladung im Ferienhaus drunten im Tal des früheren Bürgermeisters von Bozen, Luigi Spagnolli.
Nach 2014 auf der Höttinger Alm ober Innsbruck und 2017 auf der Paolina Hütte unterm Rosengarten trafen sich die Kommandantschaften der Schützenkompanie Bozen und der Speckbacher Schützenkompanie Alter Schießstand Innsbruck Olympisches Dorf zu ihrer dritten gemeinsamen Nachtsitzung wiederum auf der Höttinger Alm.
Die Offiziere und Verantwortungsträger der beiden Kompanien trafen sich am Nachmittag an der Talstation der Seilbahn auf die Nordkette. Von der Bergstation Seegrube ging es gemeinsam zu Fuß zur Höttinger Alm. Nach einem gemeinsamen Abendessen begann die Sitzung wo verschiedene Berichtigungen bestehender gemeinsamer Aktionen sowie die Möglichkeit zukünftiger gemeinsamer Aktionen besprochen und auch formell beschlossen wurden. Das Protokoll zur Sitzung führte der Innsbrucker Hauptmann Alexander Mitterer höchstpersönlich.
Es wurde wie immer sehr spät als die letzten Teilnehmer sich zur Ruhe betten konnten. Nach einer eher kurzen Nacht und einem gemeinsamen Frühstück ging es wieder ins Tal in die Nord-Tiroler Landeshauptstadt Innsbruck.Wie seit mittlerweile vielen Jahren war die Schützenkompanie Bozen mit einem großen Stand am Waltherplatz bei diesem alle zwei Jahre stattfindenden Fest in Bozen mit dabei. Die Kompaniemitglieder unterstützt von Angehörigen, Freunden, unterstützenden Mitgliedern und weiteren freiwilligen Helfern taten ihr Bestes um zum Gelingen dieses dreitägigen Festes am Schützenstand beizutragen. Trotz unbeständigen Wetters und einer Kaltfront mit auch zeitweise starken Regen konnten die Schützen dank guter Organisation und vollem Einsatz das Fest auch 2019 mit Erfolg durchführen.
Am Sonntag den 22.10. fand der alljährlich zur Eröffnung des Oktoberfestes größte Trachtenumzug der Welt statt. Mit dabei neun Mitglieder der Schützenkompanie Bozen mit Fahne und Begleitoffizieren, Gewehrschützen, Trommler und zwei Marketenderinnen. Die Bozner Schützen waren Teil des Schützenbezirkes Bozen der mit hundertfünfzig Teilnehmer als Gruppe Nr. 40 erstmals bei diesem Festumzug teilnahm. Mit der Schützengruppe mit dabei war ein Festwagen mit riesen Traube gezogen von zwei Haflingern. Den Festwagen begleiteten weitere sechs Haflinger wobei einer davon von Spatzenchef Norbert Rier geritten wurde. Nach einem Marsch von 7 km durch München waren alle froh bei der „Wiesn“ angekommen zu sein und es folgte ein Nachmittag bei Speis und Trank und viel Gaudi auf dem wohl größtem und bekanntesten Volksfest der Welt. Für die Teilnehmer und so auch für die Bozner Schützen war das ein einmaliges und sicher unvergessliches aber auch anstrengendes Erlebnis.
Am 21. Oktober 1939, also vor 80 Jahren, wurde das Optionsabkommen zwischen Hitler und Mussolini vereinbart. Zu diesem Anlass organisierte der Schützenbund dass im ganzen Land Süd-Tirol in jeder Gemeinde an zentralen Stellen rote Koffer mit der Aufschrift „schicksal39.com – Option, gehen oder bleiben“ aufgestellt wurden. Die Schützenkompanie Bozen stellte „ihren“ roten Koffer am zentralen Kornplatz vor dem historischen Waaghaus auf.
Die Schützenkompanie Bozen hat seine Partnerschaft mit der Schützenkompanie Alter Schießstand Innsbruck O-Dorf im Norden Tirols und mit der Schützenkompanie Rofreit/Roveredo im Welsch- Tirols weiterhin vertieft. Wir waren bei verschiedenen Veranstaltungen mit kleineren und größeren Abordnungen anwesend.
In Treue zu unserer Heimat und deren Geschichte, zu Sprache und Tradition, ist es Aufgabe der Kompanie in der Landeshauptstadt klare Zielsetzungen zu verfolgen, um unsere Eigenständigkeit zu unterstreichen und erhalten. Mit eindeutigen Worten gegen den Faschismus und die zahlreichen Relikte, die in Bozen an diese, für unsere Heimat so unselige Zeit erinnern, aber gleichzeitig auch als Mahnung an die Politik umsonst auf die, sich geschlossen für die Rechte unseres Volkstums einzusetzen.Wir alle sollten einen Platz in unserer Heimat und Landeshauptstadt Bozen einnehmen und um Mitglieder für unsere Schützenkompanie werben.
Es lebe Tirol und Schützenheil
Hptm. Arthur Bacher