Bozen

Tätigkeitsbericht 2016

Das Jahr 2016 wird uns mit seinen vielen Ereignissen sicherlich in positiver Erinnerung bleiben. Die größten und schönsten Höhepunkte waren:

  • „Bozner Ball“
  • Tiroler Ball in Wien
  • Andreas Hofer Gedenkfeiern in Bozen und Meran
  • Fahrt nach Venedig
  • Kaisermesse in Bad Ischl
  • Kulturfahrt nach Innsbruck
  • Gedenkfahrt für Kaiser Franz Joseph I nach Wien

 

Heuer fand bereits der zweite Bozner Ball als letzte verbliebene Tanzveranstaltung in Bozen statt. Heuer fand der Ball unter dem Ehrenschutz des Landekommandanten des Süd-Tiroler Schützenbundes Elmar Thaler und des Landesrates Philipp Achammer statt. Mit dem feierlichen Einzug der Ballkönigin Judith Kofler Peintner, Ex Bozner Stadträtin, mit den Bozner Schützen in den Ballsaal wurde der Ball gekonnt im Dreivierteltakt eröffnet.

Die „Carreras“ unterhielten die Ballgäste bis in die frühen Morgenstunden. Weiters wurde die Weinkost im Josefsaal, ein Discokeller und die Kaffeebar mit Kuchenecke geboten. Ein Höhepunkt war sicher die Verlosung der Hauptpreise der reich bestückten Lotterie im Ballsaal.

Neben starken Schützenabordnungen aus Nord-, Süd- und Welsch-Tirol und vielen Boznerinnen und Boznern als treue Gäste des Balles kam heuer auch eine Abordnung der Freiwilligen Feuerwehr Bozen. Ein Beweis über den Zusammenhalt der Bozner Vereine.

Dieser Ball sollte sich noch weiter zu einem Fixpunkt der Boznerinnen und  Bozner in der Ballsaison entwickeln.

 

Heuer wurde der Tiroler Ball von der Nord-Tiroler Gemeinde Westendorf ausgerichtet. Auch 2016 waren eine kleine Abordnung bestehend aus Schützen aus Brixen, Bozen, Rovereto und Pine di Sover mit Begleitpersonen und Freunden beim Ball mit dabei. Die Gruppe fuhr getrennt mit PKW nach Kufstein, von wo man mit dem Bus das 3-Tage Paket zum Tiroler Ball in Anspruch nehmen konnte.

Am späten Freitags Nachmittag war man in Wien und anschließend ging es sofort zum Heurigen beim Fuhrgasslhuber in Neustift am Walde, bei dem sich die Teilnehmer zum Tiroler Ball bei Musik, Speis und Trank näher kennen lernen konnten.

Samstags Vormittag fand der Empfang der Tiroler im Wiener Rathaus statt, der Rest des Tages stand zur freien Verfügung.

Am Abend fand dann das große Ereignis, der Tiroler Ball 2016, statt, bei dem auch die Süd- und Welsch-Tiroler eigens begrüßt wurden. Neben der politischen Prominenz aus Wien und Nord-Tirol war Süd-Tirol durch die komplette Fraktion der Süd-Tiroler Freiheit bestens vertreten.

Am Sonntag folgte dann der gemeinsame Festzug von der Oper über die Kärntner Straße zum Stephansdom, wo um 12,00 Uhr die Andreas Hofer Gedächtnismesse stattfand. Anschließend vor dem Dom der landesübliche Empfang, Marsch zum Heldenplatz und von dort wieder die Heimfahrt nach Tirol. Drei strenge aber erlebnisreiche Tage waren zu Ende. Die allermeisten Teilnehmer ließen durchblicken auch 2017 wieder dabei sein zu wollen.

 

Am Sonntag, am nächsten dem Todestag von Andreas Hofer am 20. Februar, findet so wie alle Jahre die Andreas Hofer Gedenkfeier in der Landeshauptstadt statt. Auch heuer marschierten die Bozner Schützen, verstärkt durch Schützen aus Gries, heuer begleitet mit den Klängen der Musikkapelle Branzoll, zum Kirchgang vom Franziskanerkloster zum Bozner Dom. Dort fand die feierliche Gedenkmesse, zelebriert von Domdekan Bernhard Holzer, statt. Anschließend fand die Gedenkfeier vor dem Peter Mayr Denkmal am Pfarrplatz statt.  Heuer sprach der Sprachwissenschaftler Dr. Cristian Kollmann die Gedenkrede und wartete mit einigen überraschenden Aussagen auf. Abschließend folgte die Kranzniederlegung mit Ehrensalve und Landeshymne.

Am Nachmittag desselben Tages findet immer auch die Landesgedenkfeier statt. Auch heuer waren die Bozner Schützen mit einer starken Abordnung mit der Kompaniefahne mit dabei. Für die Bozner Schützen ist die Landesgedenkfeier die alljährlich vierte Andreas- Hofer- Verpflichtung nach der Feier in Mantua, der Feier in Gries b. Bozen, wo die Bozner mit Gewehrschützen alljährlich aushelfen und die eigene Gedenkfeier in Bozen.

 

Der Schützenbezirk Bozen organisierte eine Ausrückung nach Venedig, wo mit der Raixa Veneta am späten Nachmittag ein Festakt am Markusplatz und anschließend im Markusdom zum Thema „Da San Marco a San Marco“ stattfand. Eine größere Abordnung der Schützenkompanie Bozen war mit weiteren zahlreichen Schützen aus dem gesamten Schützenbezirk mit dabei.  Verbindet die Tiroler Schützen mit der Raixa Veneta doch die Gemeinsamkeit sich vom Zentralismus des italienischen Staates abzunabeln. Ein Höhepunkt war auch im Anschluss am Festakt der Besuch der Krypta unter dem Markusdom, die normmalerweise für das Publikum geschlossen ist. Für die im Einsatz im alpinen Raum gewohnten  Tiroler Schützen war dieser Einsatz am Meer sicher ein unvergessliches Erlebnis.

 

Jedes Jahr am 18. August wird der Geburtstag unseres Kaisers Franz Joseph I in Bad Ischl gefeiert, heuer zu seinem 100-sten Todestag zum 186-sten Mal.

Zu diesem besonderen Anlass fuhr heuer eine Abordnung Bozner Schützen mit ihrer Bataillonsfahne des vormaligen Bozner Standschützenbataillons zu diesen Feierlichkeiten nach Bad Ischl. Dieser Bataillonsfahne wurde in Bad Ischl besondere Aufmerksamkeit gewidmet, war sie doch 1914 am Waltherplatz in Bozen geweiht und in der Folge mit dem Bozner Standschützenbataillon für Gott, Kaiser und Vaterland an der Südfront zur Verteidigung gegen den italienischen Aggressor im Einsatz.

Vom Kurpark marschierten alle Traditionsverbände aus der alten Donaumonarchie zum Festgottesdienst in die Pfarrkirche von Bad Ischl. Am Ende des Festgottesdienstes wurde in der Kirche gemeinsam die Kaiserhymne gesungen.  Anschließend bewegte sich der Festzug unter dem Kommando der Wiener Deutschmeister zur Kaiservilla. Dort wurden die Formationen dann an SKH Erzherzog Markus Salvator von Österreich Habsburg-Lothringen sowie an den Bürgermeister von Bad Ischl gemeldet. Im Anschluss an die Gedenkreden wurde die Defilierung abgenommen.

Aus Süd-Tirol waren neben den Schützen der Stadt Bozen auch Schützen der Stadt Meran sowie Schützenvertretungen der Stadt Brixen anwesend. Damit soll nach wie vor unsere Verbundenheit und Zugehörigkeit zum Hause Habsburg und dem Vaterland Österreich sichtlich zum Ausdruck gebracht werden.

 

Mit Unterstützung unserer Partnerkompanie von Innsbruck, der Speckbacher Schützenkompanie Alter Schießstand Olympisches Dorf, konnte ein interessantes Kulturprogramm für diesen Tag erstellt werden.

Am Vormittag war ein Empfang im Innsbrucker Rathaus durch Vizebürgermeister Christoph Kaufmann, selbst Ehrenleutnant unserer Innsbrucker Partnerkompanie. Bei dieser Gelegenheit konnten die Mitglieder und Gäste der Bozner Schützenkompanie auch den historischen Rathausturm ersteigen, von dem aus ein herrlicher Rundblick über Innsbruck und Umgebung genossen werden konnte. Anschließend ging es zum gemeinsamen Mittagessen in das Restaurant des Tiroler Landeschießstandes in Arzl, auch ein Vorschlag unserer Partnerkompanie. Um Punkt 14,00 Uhr folgte der eigentliche Höhepunkt des Tages, die persönliche Führung durch das Rundgemälde und das Kaiserjägermuseum durch den Landtagspräsidenten und Altlandeshauptmann des Bundeslandes Tirol, Herwig van Staa. Auch hier war Vizebürgermeister Christoph Kaufmann anwesend. Mit Sachkenntnis und Wortgewalt führte Herr Herwig van Staa durch die Ausstellungen indem er geschickt die Geschichte um 1809 über die Geschehnisse der 1960-igerJahre bis zur Gegenwart zu verbinden wusste.

Bei der Heimfahrt nach Bozen wurde den Teilnehmer rückblickend richtig bewusst, einen besonderen Tag in Innsbruck erlebt zu haben.

 

Zum 100. Todestag  von Kaiser Franz Joseph I am 21. November fand am Sonntag, den 29. November ein feierlicher Gedenkgottesdienst im Stephansdom in Wien statt.  Dazu organisierte der Schützenbezirk Brixen mit dem Bezirkskulturreferenten Sepp Kaser diese dreitägige Fahrt nach Wien. Von der Schützenkompanie Bozen waren 8 Personen mit dabei.

Am Samstag um 6 Uhr morgens startete man in Klausen zu dieser Fahrt über die Westautobahn nach Wien. Bei der Ankunft in Wien am Nachmittag wurde im Schloss Schönbrunn die Sonderausstellung zum Leben des Kaisers Franz Joseph I mit Führung besichtigt.

Am Sonntag wurde bereits um 9 Uhr die Kaisergruft mit Führung besichtigt. Im Anschluss dann Aufstellung am Stephansplatz, Einzug in den Stephansdom und um 12,00 Uhr die feierliche Gedenkmesse. Am Ende der Messe wurde im Dom gemeinsam die Kaiserhymne gesungen. Im Anschluss an die Messe dann Aufstellung zum Festzug bis zur Kaisergruft mit Abnahme der Defilierung durch den Vertreter des Erzhauses, SKH Erzherzog Georg von Habsburg-Lothringen, sowie Vertretern des Bundeheeres , der Militärkanzlei sowie der Stadt Wien. Bei der Kaisergruft wurden dann zu Ehren unseres Kaisers zwei Ehrensalven durchgeführt, die erste von der Ehrenformation der Deutschmeister und die zweite  von der gemischten Ehrenformation bestehend aus der Schützenkompanie Meran und der Schützenkompanie Wilten.

Neben vielen Traditionsverbänden aus allen Teilen der alten Donaumonarchie waren so auch Schützen aus dem gesamten Tirol anwesend. Neben dem Schützenbezirk Brixen, der Schützenkompanie Bozen waren mit uns im Bus auch Vertreter unserer Partnerkompanie Rofreit/Roveredo.  Am Stephansplatz gesellte sich dann auch eine Abordnung mit Fahne der heuer erst wiedergegründeten Schützenkompanie Brandtal/Trumelays-Vallarsa/Trambileno aus dem südöstlichsten Teil Welsch-Tirols zu uns.  Diese waren getrennt angereist.

Am Abend ging es abschließend zum Heurigen beim Fuhrgasslhuber in Neustift am Walde.

Am Montag wurde dann die Heimreise nach Tirol über die Südautobahn angetreten. Es waren drei anstrengende Tage, die allen Teilnehmern sicher in guter Erinnerung bleiben werden.

Mit dieser starken Präsenz an den Feierlichkeiten zum 100. Todestag unseres Kaisers Franz Joseph I  wird unsere Verbundenheit zum Hause Habsburg und unsere Zugehörigkeit zum österreichischen Vaterland sichtlich zum Ausdruck gebracht. Unsere über 650-jährige Zugehörigkeit zum Hause Habsburg und somit zu Österreich lassen sich durch mittlerweile einer fast 100-jährigen Abtrennung durch die widerrechtliche italienische Besetzung eines großen Teil Tirols einfach nicht so wegwischen.

 

Die Schützenkompanie Bozen hat seine Partnerschaft mit der  Schützenkompanie Alter Schießstand Innsbruck O-Dorf im Norden Tirols und mit der Schützenkompanie Rofreit/Roveredo im Welsch- Tirols weiterhin  vertieft. Wir waren bei verschiedenen Veranstaltungen mit kleineren und größeren Abordnungen anwesend.

In Treue zu unserer Heimat und deren Geschichte, zu Sprache und Tradition, ist es Aufgabe der Kompanie in der Landeshauptstadt klare Zielsetzungen zu verfolgen, um unsere Eigenständigkeit zu unterstreichen und erhalten.                                                           Mit eindeutigen Worten gegen den Faschismus und die zahlreichen Relikte,

(das sogenannte “Siegesdenkmal“ wurde  mit öffentlichen Geldern, von € 2.000.000,00 von Seiten des italienischen Staates fertig saniert und das „Mussolini-Relief“ ist immer noch sichtbar!)

 

die in Bozen an diese, für unsere Heimat  so unselige Zeit erinnern, aber gleichzeitig auch als Mahnung an die Politik umsonst auf die, sich geschlossen für die Rechte unseres Volkstums einzusetzen.

 

Im November hat der Stadtrat von Bozen beschlossen, für 30.000 Euro Duplikate des venezianischen Löwen und der römischen Wölfin auf den Säulen gegenüber dem so genannten Siegesdenkmal anzubringen (die beschädigten Originale sollen restauriert und in einem Museum untergebracht werden). Mit dieser Maßnahme zeigt die Stadt Bozen, dass sie nach wie vor nicht bereit ist, sich von der Ideologie des Faschismus zu distanzieren, sondern, im Gegenteil, die imperialistische Symbolik Faschismus, so wie bereits mit dem so genannten Siegesdenkmal geschehen, mit Steuergeldern auf Hochglanz zu bringen bzw. zu reaktivieren. Mit der Refaschistisierung Bozens will die Gemeinde offenbar ein Zeichen gegen ein friedliches und faschistisch unbelastetes Miteinander setzen.

 

Wir alle sollten einen Platz in unserer Heimat und Landeshauptstadt Bozen einnehmen   und um Mitglieder  für unsere Schützenkompanie werben.

 

Es lebe Tirol und Schützenheil

Hptm. Arthur Bacher

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