BOZEN – Heuer, am 23. Mai, jährte sich zum 100. Mal der Tag, an dem Italien Österreich-Ungarn den Krieg erklärt hat und so, wie alle anderen Standschützen, auch das Bozner Standschützenbataillon vom Waltherplatz zu seinem Einsatz an der Südfront im Bereich des Ledrotales/Gardasee auf der Bocca di Trat aufbrach um dort die Heimat zu verteidigen.
Für die Schützenkompanie Bozen war das ein Grund, am Herz Jesu Sonntag heuer in diesem Gedenken ein besonderes Zeichen zu setzen. Die alljährliche Formation der Bozner und Grieser Schützen wurde heuer mit der Speckbacher Schützenkompanie Alter Schießstand Innsbruck O-Dorf (Nord-Tirol) und der Schützenkompanie „Major G.M. Fedrigoni“ Roveredo (Welsch-Tirol) erweitert, sodass das gesamte historische Tirol wie 1796, als die Tiroler Landestände göttlichen Beistand mit einem Gelübde an das Herz Jesu erflehten, präsent war.
Nach dem Kirchgang, der traditionellen Herz Jesu Prozession, der gemeinsamen Ehrensalve nach dem Evangelium am Waltherplatz folgte nach dem Schlusssegen ein weiterer Festakt vor dem Peter Mayr Denkmal hinter dem Dom.
Von Dekan Bernhard Holzer wurde das Kreuz gesegnet, das die Bozner Schützen am 8. August auf der Bocca di Trat zur Erinnerung und Mahnmal an die Bozner Standschützen aufstellen werden. Im Anschluss folgte die Gedenkrede der Historikerin und Kulturreferentin des Süd-Tiroler Schützenbundes, Margareth Lun, mit dem Hinweis, dass der Einsatz der Standschützen umsonst gewesen sei, wenn wir nicht jetzt immer wieder auf die Einheit der Tiroler Landesteile hinarbeiten. Zu den Klängen des „Guten Kameraden“ und der Tiroler Landeshymne wurde ein gemeinsamer Kranz aller vier Schützenkompanien zum Gedenken an die Standschützen 1915-1918 am Peter Mayr Denkmal deponiert. Zum Abschluss folgte eine weitere Ehrensalve der durch vier Schützenkompanien beachtlichen Ehrenformation.
Am Ende marschierten die Schützen, begleitet von der Stadtkapelle Bozen, zum Kolpinghaus, wo für alle Teilnehmer eine kleine Stärkung vorbereitet war.